Verfasst von: adrian4xp | September 28, 2017

Der Pyrrhussieg der CDU 2017

oder von der Gefahr Taktik über Strategie zu stellen

Die AfD wähnen sich im grünen Walde und wollen in allen Gauen im Lande zum großen Hallali auf Merkel blasen. Die CSU sieht sich in einer Phalanx (CSU), die rechts aufgeweicht und dort wieder geschlossen werden müsse. Angela Merkel findet alles prima, wenngleich sie sich auch ein schöneres Ergebnis gewünscht hätten. Martin Schulz sucht wieder nach guter alter Manier die Schuld für alles und jedes nur beim anderen, diesmal aber mit unterirdischen Manieren; er hat scheinbar ein Praktikum bei der AfD gemacht. Dunkelrot sieht wie immer alles an der Gerechtigkeitsfrage (in ihrer Denkungsart) aufgehängt. Grün äußert sich verhalten, vielleicht noch positiv unter Schock, weil das Ergebnis besser aussieht, als man erwartet hatte. Die FDP noch mit stolz gewellter Brust bemüht sich schon gleich um Distanz zu „Muttis“ gefährlicher Umarmung. Ideale Bedingungen für Koalitionsverhandlungen. Was ist so verheerend an Merkels Umarmungen, dass für die Koalitionspartner, aber auch von vielen Menschen im Wahlvolk, positive Entwicklungen gar nicht wahrgenommen bzw. nur der CDU zugeschrieben werden.

Angela Merkel hat in den vergangenen Jahren viele Positionen „light“ von ihren Koalitionspartner oder potentiellen Konkurrenten aus taktischen Gründen übernommen und in „CDU“-Positionen verwandelt, damit aber, bewusst oder unbewusst, ihre Koalitionspartner ausgesaugt, und dadurch strategische Positionen und Ziele der CDU geopfert, manchmal sogar im Alleingang. Das Ganze spielt natürlich vor dem Hintergrund einer sich dramatisch ändernden Welt. So sehr ich vieles sehr schätze, wie Frau Merkel bei Vielem innenpolitisch das Ruder führt Weiterlesen …

Verfasst von: adrian4xp | November 3, 2016

Lisas Gips

Kommentar zu Joh 17,21f – alle sollen eins sein.

Am Sonntag, dem 2.10.2016, konzelebrierte ich in der Messe vom ökumenischen Treffen Pfingsten 21. Während der Predigt von Josef Fleddermann fragte mich Gott unvermittelt: „Weißt du eigentlich, warum meine Kirche hier in Europa so schwach ist?“
„Ja, Herr, das hast du mir doch schon für den letzten Artikel gezeigt, die verschobene Gewichtung von Gebet und Theologie?“
„Das ist noch nicht selber der Grund, sondern ebenfalls nur eine Folge.“ Weiterlesen …

Verfasst von: adrian4xp | September 26, 2016

Das Eisen unter dem Kompass

Es gibt für den Niedergang der Volkskirchen natürlich viele äußere Gründe. Der Zerfall der Millieus, der gewaltige Umbruch, den die 68 Zeit mit sich brachte gerade im Verhältnis zu Autoritäten… all das wurde schon anderenorts zur Genüge betrachtet. Der Einfluss der Kirche auf diese Entwicklungen ist marginal und oft nicht immer glücklich gewesen. Die Glaubensverdunstung in Deutschland hat aber neben diesen äußeren Faktoren, einen wichtigen selbstgemachten und in seiner Dimension mE nicht richtig eingeschätzten Grund. Das Verhältnis von Anbetung und Theologie ist nicht nur verrutscht, es ist grundsätzlich aus den Fugen geraten. Und das nicht erst seit gestern. Es braucht eine Rückkehr zur biblischen Reihenfolge, die den Baum des Lebens in unsere Zeit von Gott her wieder wachsen lässt.

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Verfasst von: adrian4xp | April 25, 2016

Aufbruch der neu erwachenden Kirche

Ein Buch von Manfred Lütz über die Kirche heißt „Der blockierte Riese“. Das ist ein guter Titel. Evangelisch und katholisch zusammen dürften wir in Deutschland noch ca 2/3 Taufscheinchristen haben. Der Einfluss aber wird immer geringer. Was trieb uns in so eine Blockade, in diesen komatösen Schlaf?

Nach der Wende in der Neuzeit (Renaissance/Reformation) zum Subjekt in Glaube, Wissenschaft und Wirtschaft, fand mit der Moderne (grob ungefähr mit der französischen Revolution) ein erneuter Paradigmenwechsel statt. Ich würde ihn mit „Emanzipation“ benennen, es wird zumeist das Zeitalter der „Aufklärung“ benannt. Weg von der Bevormundung durch eine sourveräne, absolutistische Herrschaft in Staat, Kirche und Wissenschaft hin zu Weiterlesen …

Verfasst von: adrian4xp | März 30, 2012

Die Dynamik des Senfkornes

Nachdem ich in den letzten Artikeln lange genug gesagt habe, worin ich die Sackgassen unserer Gesellschaft und Kirche sehe, möchte ich jetzt versuchen, ein paar Linien aufzuzeichnen, wie ich mir eine Entwicklung vorstellen kann. Ich sagte zwar, dass wir keine Zeit mehr haben, ich bin dennoch davon überzeugt, dass Prozesse in der Geschwindigkeit von Revolutionen noch viel mehr Opfer als nötig hervorbringen. Die echte Dynamik des Gottesreiches ist die des Senfkornes. Bevor ich mich größeren Strukturen zuwende, wie es zB jetzt gerade die Kanzlerin im Dialog für Deutschland, beginne ich bei den Anknüpfungspunkten in der Kirche und fange an zu sehen, wo welche Prinzipien greifen können.

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Verfasst von: adrian4xp | Februar 7, 2011

Erste Dinge zuerst

Lange habe ich ja geschwiegen und überlegt wie es jetzt weitergehen soll mit der Artikelserie, aber die jetzige Debatte anlässlich des Memorandums von ca 1/3 der deutschsprachigen Professoren weisen ja schon eindeutig den Weg dafür, was als nächster Artikel dran sein soll.

Da fordern deutsche katholische Politiker die Zulassung von viri probati (=erprobte Männer), also von verheirateten Männern zum Priestertum und ein Kardinal Brandmüller wirft ihnen vor, sich in innerkirchliche Angelegenheiten einzumischen. Professoren veröffentlichen einen Grundsatzartikel und Manfred Lütz bezeichnet das Dokument dieser Professoren als Zeichen der Resignation und Verzweiflung legt den Unterzeichnern nahe zur evangelischen Kirche überzutreten, weil Weiterlesen …

Verfasst von: adrian4xp | August 25, 2010

Eckpfeiler subsidiärer Gemeinschaften

Bevor es praktisch wird, soll dieser Artikel ein wenig beleuchten, warum wir als Kirche, aber auch darüber hinaus, subsidiäre Gemeinschaften brauchen und was Eckpfeiler derselben sind. Wie kann man diese vom Subsidiaritätsprinzip her neu beschreiben?

1. Das Ziel

Früher waren es die Großfamilien, Dörfer, Zünfte etc, die das subsidiäre Prinzip leben ließen. Aber ohne Zweifel ließen diese Strukturen auch viele Wünsche offen. Es waren oft hermetische Gesellschaften, die damit auch strukturell Raum auch für Missbrauch von Macht boten, ich will es nicht noch einmal wiederholen. Es war eine starke Gemeinschaft, in der aber kaum Spielraum für individuelle Träume und Visionen existierte, wenn sie vorgegebene Bahnen verlassen wollten. Ausbrechen konnten Katholiken hier gesellschaftlich akzeptiert eigentlich nur über die Orden, in denen noch als letzter Rückzugsraum der prophetischen Geist lebbar war. Aber auch hier hatte eine Verknöcherung bereits oft mehr als eingesetzt.

Aber auch der heutige Zustand der Gesellschaft ist unbefriedigend. Immer zersplitterter Weiterlesen …

Verfasst von: adrian4xp | Mai 25, 2010

Die Erneuerung aus dem Urprinzip

eine theologische Grundlegung

Die Prinzipien der katholischen Soziallehre sind für die Wirtschaft zuerst entwickelt worden, aber natürlich können sie, wenn sie universelle Geltung beanspruchen, nicht nur in der Wirtschaft richtig sein. Das liegt an etwas ganz tief zugrunde Liegendem. Die Prinzipien haben nämlich einen Teil der Schöpfung reflektiert, die ihrerseits Gottes Sein spiegelt, die trinitarische Kommunikation.

Ich vertraue Dir – sagt Gott uns

a) Theologisch gesehen bedeutet Subsidiarität “Glaube”, “Vertrauen” und zwar nicht zuerst von unserer Seite her, sondern von Gott her. Gott vertraut uns, gibt sich Weiterlesen …

Verfasst von: adrian4xp | April 1, 2010

Unheimliche Allianzen

oder vom Aschenputtel unter den Prinzipien der katholischen Soziallehre

Es gibt einem schon zu denken, wenn die Bundesjustizministerin (im folgenden: BJM) Sabine Leutheusser-Schnarrenberger im Zusammenhang mit der Missbrauchsaffaire, die sich an Schulen in katholischer Trägerschaft zuerst gezeigt hatte, fordert, Täter (und Dokumente) sollen beim kleinsten Verdacht – und sogar gegen den erklärten Willen der Opfer –  an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet werden. Es gibt auch zu denken, wenn das erste, was passiert, noch bevor die Gespräche mit den Opfern ausgewertet wurden, Strafverschärfungen oder überhaupt rechtliche Konsequenzen gefordert werden, ohne dass überhaupt klar ist, was in diesem Zusammenhang ein sinnvolles Ziel wäre; denn in der gegenwärtigen öffentlichen Diskussion geht es nur in der ersten Ebene um die konkrete Ebene Opfer – Täter.

Viel entscheidender ist aber die Frage, wie und warum Weiterlesen …

Verfasst von: adrian4xp | März 3, 2010

Prinzipien der katholischen Soziallehre

der schwierige Aufbruch aus einem statischen Gebilde hinein in eine Dynamik

Der historische Hintergrund

Als sich die Kirche nach langem Schlafen endlich angemessen der sozialen Frage zuwandte, waren ihr schon weite Teile der Bevölkerung entfremdet worden. Die Arbeiterschaft hing angesichts der ungebremsten Brutalität eines absolut liberalen Kapitalismus zu Beginn der industriellen Revolution verständlicherweise sozialistischen und kommunistischen Ideen an und bildete sich zu einem dritten Milieu neben dem katholischen und protestantischen heraus. Weiterlesen …

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